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3 Teil Bau einer Resin Figur ( Modell Asuka mit CanCan Rock )


Hallo

Auf diesen Artikel werden wohl die meisten schauen, denn das Bemalen ist das wohl schwierigste Kapitel beim Modellbau

Also verzeiht mir bitte wenn ich hier keine 100 Seiten Abhandlung daraus mache. Die Bücher die darüber schon geschrieben wurden, gehen sicher nicht alle in einen Einkaufskorb. Dabei gibt es sehr gute und empfehlenswerte, von Leuten die sich ernsthaft damit beschäftigen und solche, die aus einem aufgeblähten Zeitungsartikel und einigen schönen Hochglanzfotos bestehen....im Endeffekt aber mehr Fragen offen lassen, anstatt sie zu beantworten.

Da ich hier einen Grundkurs beschreibe dachte ich mir, ich werde auch wie ein Anfänger arbeiten.....Werkzeugmäßig betrachtet natürlich ;-)

Kein Anfänger hat eine Airbrush Ausrüstung und die entsprechende Lackierkabine im Keller. Also habe ich mir Farben von Vallejo „Model Color“ besorgt und Pinsel bereitgelegt. Die Farben haben den Vorteil das sie speziell auf Pinselarbeiten zugeschnitten sind und tröpfchenweise auf die Palette kommen.

Wer unbedingt Sparen will kann es auch mit den guten Aqarellfarben aus der Schule versuchen. Das mag etwas seltsam klingen ..... aber bei einem Krankenhaus Aufenthalt habe ich damit einige schöne Figuren zustande gebracht. Die Grundierung muß aber dafür geeignet sein !

Ich benutze vier verschiedene Pinsel.

Einen breiten Kunsthaarpinsel Größe 4 und einen Rotmarder Standart Pinsel ebenfalls Größe 4.

Für die kleineren Arbeiten noch je einen Rotmarder Pinsel der Größe 0 und 00.

Warum nicht die Billigen vom LIDL oder ALDI?!?! Nix dagegen .....kann man auch verwenden. Aber ärgert euch bitte nicht wenn alle paar Minuten irgendwo ein Pinselhaar in der Farbe klebt oder einige der Pinselhaare so steif sind das ihr die alte Farbschicht wieder aufkratzt.

In diesem Punkt kann ich es euch nicht warm genug ans Herz legen bei den Pinseln nicht zu sparen.

Wer in der Schule nicht nur Blödsinn gemacht hat der weis auch schon wie man mit einem Pinsel umgeht.

Die Farbe kommt auf die vordere Hälfte des Pinsel und dann wird der Pinsel über die Fläche die bemalt werden soll gezogen. Ihr könnt die Farbe auch leicht Tupfend auftragen und anschließend mit dem Pinsel wie zuvor beschreiben verteilen. „Ja, Herr Lehrer.“

Muß ich das wirklich schreiben? Leider ja.

Es gibt Spezialisten die nur dann die Farbe am Pinsel sehen wenn die Farbe hinten am Stiel hoch kriecht.

Selbige wunder sich wenn dann, wenn die Farbe Trocken ist, das sich an den Rändern muränenartige Hügel bilden ....... kein Wunder wenn man zuviel Farbe holt und nicht alles gleichmäßig verstreicht.

Andere wiederum wischen und wuschen ala Harry Potter über die Flächen und erhalten die schönsten Muster.....da wo sie nicht hingehören.

Also, mit etwas Gefühl und Genügsamkeit kommt man beim malen weiter.

Ein breiter Pinsel eignet sich sehr gut um große Flächen zu streichen. Runde Pinsel sind mehr Universalteile die man in den Ecken und Kanten und für feine Arbeiten einsetzt.

Eine nette Idee am Rande. Als Palette verwende ich leere Medikamenten Kärtchen. Als Schmerzpatient habe ich logischer Weise einige davon. In eines der Gefächer gebe ich etwas Wasser und in die anderen jeweils etwas Farbe.


Asuka im Bau

Nu aber los:

An Hand der Haare von Asuka möchte ich mal beschreiben wie ich vorgehe. Zunächst erhalten alle Haare einen kräftigen dunklen Ton zur Grundierung. ( Kunsthaarpinsel Größe 4 ) Schon dabei mache ich mir den Spaß, die Farbe bis zum antrocknen in einer Richtung zu verstreichen. Der nächste Ton ( Kunsthaarpinsel Größe 4 ) ist etwas aufgehellt und etwas mehr mit Wasser verdünnt. Damit wird auch wieder das ganze Haar bemalt aber so das auch noch die Farbschicht zu sehen ist. Auch hier verstreiche ich wieder bis zum Schluß.

Warum?! Der Kunsthaarpinsel ist etwas gröber als der Rotmader und zieht die Farbe beim Trocknen in dünnen Linien. Die beiden Farbschichten sehen dann im Idealfall aus wie superdünne Rillen ..... also wie Haare.

Es gelingt nicht immer und auch ich werde noch ein paarmal wieder üben müssen ..... aber wenn, dann sieht das Klasse aus!

Die nächste Farbschicht ( Rotmarder Größe 4 ) ist noch dünner und gleicht schon fast dem trockenmalen.

Auch diese Farbe ist etwas aufgehellt und wird mehr auf die erhöhten Bereiche aufgetragen. Damit treten die dunkleren Bereiche noch weiter nach hinten und es entsteht ein weiterer 3 D Effekt. Das kann man noch ein oder zweimal wiederholen bis man zufrieden ist.

„Trockenmalen“: man nehme die Farbe auf den Pinsel und streiche sie an einem Tuch ab..... Fast ab. Das was dann gerade noch so am Pinsel ist, wird dazu benutz die erhabenen Stellen zu bestreichen. D.h. die Farbe bleibt an den höheren Stellen hängen.

Ähnlich werden die Hautpartien und die Kleidung bearbeitet.

Asuka im Bau

Kanten anmalen ist ein leidiges Thema.

Eine ruhige Hand und ein guter Pinsel reichen meist für eine saubere Farbkante.

Da ich keine ruhige Hand mehr habe greife ich hin und wieder auf einen Trick zurück.

Parafilm ist eine Art Parafinfilm den man dehnen kann und diesen dann wie eine zweite Haut auf das Modell legt. Sanft aber energisch angedrückt paßt er sich allen Konturen an und haftet auch recht gut. Nicht zu schwach aufdrücken, sonst kann Farbe darunter laufen ....aber bitte auch nicht zu fest, sonst braucht man Zeit und Geduld um ihn wieder abpulen. Wer sichergehen will nimmt den Film einfach doppelt. Das erleichtert zumindest das entfernen beträchtlich.

Erst auf dem Modell wird mittels eines Skalpell oder einer frischen Xklinge die Kontur heraus gearbeitet. Das überschüssige Material wird abgenommen. Anhand der Farbe die durch den Parafilm zu sehen ist kann man erkennen ob der Film richtig anliegt. Zur Not kann man ja die Kanten nochmals mit einem Streichholz oder einem Zahnstocher nachziehen.

Asuka im Bau

So das wärs ich geh jetzt essen und hoffe das ihr nicht bemerkt, das ich das Wichtigste weggelassen habe.......

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...... naja ich kann’s doch mal versuchen ...oder ?

Die Augen.

Das Thema des Tages. Wußtet ihr das Buddafiguren in Tempeln erst als allerletztes die Augen von einem Preister aufgemalt bekommen und dieser ihr somit Leben einhaucht ?

Das macht Sinn. Je besser die Augen um so lebhafter wirkt die Figur.

Was für Möglichkeiten gibt es :

Augen von Hand bemalen.

Eine schöne Grafik beschreibt diesen Vorgang sehr anschaulich.

Ein schöner Weg zu sehr individuellen Augen, den man aber bitte vorher üben sollte.

Asuka im Bau
Die Grafik stammt aus dem Netz ... woher weis ich nicht....aber sie ist gut ;-)

Augen mit Schablonen bemalen.

Ich habe es noch nicht geschafft und stelle mir dies auch recht schwierig vor.

Dafür sind die Pupillen bei den Figuren einfach zu klein.

Die Augen per Decals aufbringen.

Das wird wohl die idealste Möglichkeit sein. Gesehen habe ich solche Ergebnisse schon und ich war begeistert.

Was ich aber noch nicht gesehen habe sind die Decals solo.

Es gibt sie, wie ich weis ...aber keiner kann mir sagen wo.

Bei einigen Figuren liegen sie sogar dabei....aber sonst?? ......... X Akte Japanabteilung!!

Bleibt nur noch der Weg diese selbst herzustellen.

Das Wie ist recht klar.

Die passenden Trägerfolien gibt es im Fachhandel und die Tintenstrahler stehen heute in fast jedem Haushalt.

Mit dem PC lassen sich mit Programmen wie Corel Vektorzeichnungen erstellen die später beliebig vergrößert oder verkleinert werden können. Bei den Drucker Einstellungen ist darauf zu achten das die geringste mögliche Farbmenge benutzt wird. Nach dem Drucken müssen die Decals mindestens 24 Stunden ruhen und erhalten dann ein oder zwei Schutzschichten aus farblosem Lack. Das weitere Verarbeiten sollte bekannt sein.

Gemacht habe ich so etwas auch schon mit kleinen Objekten für Flugzeuge ...aber noch nie mit Augen.

Das werde ich mir aber bald antun .....den wer es bis jetzt noch nicht gemerkt hat :

Die Augen bekomme ich nie gleich hin ...es ist ein FLUCH der auf mir lastet...bestimmt!!

Asuka im Bau

Ich wurde übrigens tatsächlich schon gefragt warum immer wieder diese weisen Punkte in den Augen zu sehen sind. Das sollen Reflexionen darstellen wie sie in fast jedem Auge zusehen sind. Sei es vom Tageslicht oder der Lampe hinter dem Betrachter oder oder....

Wer nun alles bemalt hat könnte schon hingehen und alles Fixieren. Ähnlich wichtig wie das Grundieren erhöht die Fixatur die Haltbarkeit der Farben und somit der Modelle. Ich werde aber erst nach dem Zusammenbau der Figur alles fixieren.

Sogar einen weiteren Farbeffekt kann man durch das gezielte auftragen der Klarlacke erreichen. Die Haut ist meist matt bis Seidenmatt. Haare sind zumeist matt und die Kleidung hat unterschiedliche Oberflächen und Beschaffenheit die man mit Matt und Glanzlacken schön heraus arbeiten kann. Von Gunze und Revell gibt es eine Art Flüssigglas. Augen die damit versehen werden sehen auch wie solche aus.

Soweit so gut. Das nächste mal beschäftige ich mich mit dem Zusammenbau der Figur und setze sie evtl. auch auf einen Sockel.


Bezugsmöglichkeiten :

Für Figuren : http://www.nekomokit.de/

Für Farben : http://www.vallejo-farben.de/haendler.html

Für Zubehör : http://www.rai-ro.de


>Hier gehts weiter zu Teil 4<.

Dienstag, 4. Mai 2004